Sonntag, 12. Oktober 2008

Der untröstliche Witwer von Montparnasse

Ja - trotz eines neuen Hauptermittlers ein Buch voller Wiedererkennungswert. Der gleiche Ermittlungstypus. Die drei Junghistoriker mit von der Partie und weitere Konstanten entdeckt: viele (nur auf den ersten Blick zufällige) Opfer, ein Täter, der einem ganz bestimmten Muster folgt, dass mit Hilfe historischer, literarischer Kenntnisse und sehr viel Intuition entziffert wird. Und wieder wird mit Urängsten gespielt: nach den Wölfen und der Pest ist es diesmal ein Scherenmörder - tschik... Und wieder eine lebensgeschichtlich erworbene Pathologie. Wieder die kleinen Leute von nebenan. Hinreißend auch wieder die lakonische, einfache Sprache der Dialoge. Ganz besonders toll ist diesmal der Minderbegabte beschrieben, den der Täter in eine Sündenbockpostion manövriert, der aber von den Hauptpersonen aus dem Verkehr gezogen und geschützt wird. Bis zum Schluss äußerst spannend und dennoch ein Gute-Laune-Buch. Die Presse spricht nicht umsonst von einer "Magie Vargas".