
Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens aus Emden, die nach mehreren dramatischen Schicksalsschlägen zum Schluss ihren Liebsten, Glück und Wohlstand findet.
Die erste Hälfte des Buches ist (nach kurzem glücklichen Beginn) fast bedrückend. Als Waise und Dienstbotin in reichen Hamburger Teehandelshäusern muss sich die Hauptdarstellerin unterordnen, wird von den jungen Herren des Hauses belästigt, wird ständig ins Unrecht gesetzt und hält dem psychischen Druck kaum stand. Erinnert mich an das "Haus am Eton Place". Gut geschrieben, aber kaum auszuhalten. Was kann eine junge Leserin, die einen Abtenteuerroman erwartet, motivieren hier durchzuhalten?
Plötzlich ergibt sich die Chance aus diesem Jammertal auszubrechen. Sie kommt auf Umwegen nach Darjeeling, wo ihr romatischer Prinz (dem sie in Emden einmal kurz begegnete) sie schon (für Kinder) völlig überraschend erwartet. Es folgt ein kurzes romatisches Glück in rosarosarosarot. Schön nach all den Widerwärtigkeiten, aber stilistisch ein Schwenk zum Groschenroman.
Es kommt wie es kommen muss: Eifersucht, Szene - und Flucht um die ganze Welt mit den unglaublichsten Begebenheiten in China, Amerika und den Weltmeeren. Mit Beinaheschiffbruch kurz vor der Rückkehr in die Alte Welt. Es ist ein zweites "In 80 Tagen um die Welt".
Ich fand es unterhaltsam, Leonie fand es toll. Die Kunst des Kinder- und Jugendbuchs ist glaube ich, sich auch noch als Erwachsener in die naiven Sehnsüchte und Erwartungen Jugendlicher hineinversezten zu können. In diesem Sinne sehr gelungen.
.