Freitag, 2. Dezember 2011

London Boulevard



Der Trailer suggeriert, es flögen nur die Fäuste. Stimmt nicht.

Mitch kommt aus dem Knast und will nie wieder dahin zurück. Nicht ganz einfach, denn er ist ein harter Junge aus einem harten Milieu, das ihn mit Gewalt in seine Reihen zurückzerren will. Genau gesagt ist da dieser Gangsterboss, der immer schwerere Geschütze auffährt, um Mitch zu seinem Mann zu machen. Mitch ist aber verdamt entschlossen, frei zu bleiben. Das Kräftemessen dieser beiden ist die Seele des Films. Ich war immer wieder verblüfft zu sehen, wie Mitch dem Druck der Drohungen und der Gewalt widersteht. Als good guy hätte er das nie geschafft. Ist er aber nicht.

Atmosphärisch dichte, überzeugende Milieustudie. Hässliches, nacktes, brutales britisches Kino.

Die Idee, Mitch auf der Suche nach einem ehrbaren Job als Bodyguard in spe an Keira Knightly geraten und sich verlieben zu lassen, ist so überflüssig wie ein Kropf. Der Film hätte ohne das genauso gut funktioniert und wäre vielleicht noch etwas authentischer gewesen.